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Übung „Stärken und Ressourcen“

Jeder Mensch hat seine eigenen Widerstandsressourcen, mit denen er Stress entgegenwirken kann. Ressourcen geben Kraft, Situationen zu ändern, und helfen bei der Bewältigung von Problemen. Es gibt unterschiedliche Modelle, welche sich mit Ressourcen und Stärken befassen. Eines davon ist das Modell der Salutogenese von Aaron Antonovsky. Das Modell soll erklären, wie die Bewegung des Menschen zwischen den Extremen „Krankheit“ und „Gesundheit“ verläuft und wie Gesundheit gefördert werden kann. Kernstück des Modells sind allgemeine Widerstandsressourcen, welche zur Bewältigung von Stressoren beitragen. Die Widerstandsfähigkeit wird auch häufig Resilienz genannt. Der Begriff kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt Strapazierfähigkeit beziehungsweise Elastizität. Die Faktoren und Merkmale, die die Resilienz beeinflussen, können in personale Schutzfaktoren und soziale Schutzfaktoren unterteilt werden. Psychologen unterscheiden sieben Säulen der menschlichen Widerstandskraft. Je mehr dieser Eigenschaften sich ein Mensch aneignen kann, desto besser kann er Krisen handhaben.

Die sieben Säulen mit Tipps und Tricks zur Stärkung der Widerstandskraft

  1. Säule: Optimismus

In schweren Krisen optimistisch zu sein, fällt oft nicht leicht. Optimismus kann jedoch zeigen, dass du dich nicht unterkriegen lässt. Stärke deinen Optimismus und deine Zuversicht, indem du dir eine Liste erstellst. Auf diese Liste kannst du alle Fähigkeiten schreiben, die du hast und an dir wertschätzt. Bist du vielleicht besonders humorvoll, hast ein gutes Durchhaltevermögen, Neugierde, Offenheit oder viel Geduld? In einer Krisensituation kannst du auf die Liste schauen und dir bewusst machen, dass du mehr Möglichkeiten zur Verfügung hast, als du unter Stress wahrnimmst und welche Schwierigkeiten du bereits erfolgreich bewältigt hast.

  1. Säule: Akzeptanz

Erst wenn du die Tatsachen akzeptierst, kannst du damit beginnen, Probleme in Angriff zu nehmen. Meditationen können dir helfen, deine Akzeptanz zu stärken. Es gibt viele unterschiedliche Varianten, die du durchprobieren kannst, um die richtige für dich zu finden. Während einer Meditation kannst du versuchen, deine Gefühle und Emotionen wahrzunehmen und diese nicht zu bewerten. Mit etwas Übung wird es dir dann zunehmend leichter fallen zu akzeptieren.

  1. Säule: Lösungsorientierung

Aus dem Optimismus und der Akzeptanz ergibt sich die dritte Säule der Resilienz. Mit einer guten Lösungsorientierung kannst du eine problematische Situation emotional besser handhaben. Bei Problemen oder Krisen ist es typisch, dass wir nicht weiterwissen. Oft hilft nur eine kleine Auszeit, um Abstand zu gewinnen. Die Auszeit kann dir helfen, die Perspektive zu wechseln.

  1. Säule: Opferrolle verlassen

Erst wenn du dich nicht mehr als Opfer der Situation siehst, kannst du darüber nachdenken, was du in ähnlichen Situationen in der Zukunft ändern könntest. Dich selbst zu bedauern, wirkt häufig selbstverletzend und verhindert, die Probleme aus der Welt zu schaffen. Wenn du auf ein Problem triffst, probiere tief durchzuatmen, setze dich hin und überlege was du ändern könntest.

  1. Säule: Verantwortung übernehmen

Mit Schuldgefühlen zu kämpfen oder anderen die Schuld zu geben, führt dich nicht weit. Ziel ist es, realistisch zu bleiben und zu überlegen, was du machen kannst, um die Situation zu ändern. Genau wie bei der vierten Säule ist es wichtig, nicht über Ursachen und Schuld zu grübeln, sondern eine Lösung zu finden.

  1. Säule: Netzwerke aufbauen

Sich anderen Menschen anzuvertrauen und engere Bindungen einzugehen, kann das Selbstwertgefühl steigern. Durch FreundInnen, die dir beistehen, erlangst du eine innere Stärke. Du kennst es sicher auch, zu zweit einen Vortrag vor einer großen Gruppe zu halten gibt oft mehr Sicherheit, als allein zu präsentieren. Außerdem können dir nahestehende Personen in potenziellen Notfällen eine Unterstützung sein. Nimm dir jeden Tag ein paar Minuten Zeit, um dich bei wichtigen Personen in deinem Leben zu melden.

  1. Säule: Zukunft planen

Planen kann unterstützen. Wenn im Voraus Probleme einkalkuliert werden und auch direkt mögliche Lösungen dafür gesucht werden, kann das Problem leichter überwunden werden. Als Beispiel kannst du dir eine Reise vorstellen: Du hast einen Zug gebucht, der dich zu deinem Ziel bringen soll. An einem Bahnhof musst du umsteigen und einen Anschlusszug nehmen. Statt den zeitlich nächsten Zug zu deinem Anschluss könntest du einen Zug buchen, bei dem du etwas Wartezeit hast. Dann hast du einen Puffer eingeplant, falls es Verspätungen gibt und du hast zusätzlich Zeit, um dir kurz die Beine zu vertreten oder eine Toilette aufzusuchen.

*Bitte kläre vorab mit deiner Krankasse ab, wie viel und ob sie den Kurs bezuschussen. Das kann je nach Krankenkasse variieren. Angaben ohne Gewähr.