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Theorie Input: Signifikante Emotionen im Businesskontext

“Im Büro haben Emotionen nichts zu suchen”, diese grundlegende Einstellung herrscht in den meisten Unternehmen heutzutage noch vor. Emotionen und Gefühle werden oft als störend und unprofessionell betrachtet. Vorherige Generationen, die so eine Unternehmenskultur geprägt haben, konnten mit ihren Emotionen nicht umgehen und haben sie deshalb meistens verdrängt. Damals und auch heute tut man sich schwer zu erkennen, was Emotionen wirklich sind: Entscheidungsfaktoren, die unser Handeln steuern. 

In den letzten Jahrzehnten formt sich allerdings immer mehr die Erkenntnis, dass der Mensch in seiner Gänze kein rationales, sondern ein emotionales Wesen ist. Der “Homo oeconomicus” wie der wirtschaftlich-denkende Mensch in vielen Büchern beschrieben wird, ist nicht allgegenwärtig präsent, da sich Emotionen nicht dauerhaft unterdrücken lassen und zum Menschsein dazugehören.

Unsere Emotionen werden durch Werte geprägt, welche wir bereits in unserer Kindheit gelernt haben. Da sich diese Werte fest in unserem Unterbewusstsein verankert haben, richtet sich unser Handeln nach ihnen aus. Da die Menschen generell unterschiedliche Werte haben, ist der ständige Vergleich mit anderen Menschen und ihren Werten fast unvermeidbar. So werden die eigenen Werte im Laufe des Lebens immer mehr auf andere Menschen abgestimmt. 

Die Werte, die unser Handeln hauptsächlich steuern, sind unsere Kernwerte. Sie sind die obersten Leitsätze unserer Definition von uns selbst und können nur schwer verändert werden. Je mehr Werte wir haben, desto mehr Kommunikation ist zu unserer Außenwelt möglich. Dadurch können unsere Ziele direkter erreicht werden und wir können zufriedener mit der Situation sein. Je nachdem, wie wir ein Ziel erreichen und wie zufrieden wir dann mit der Situation sind, treten dann Emotionen auf. Die häufigsten Emotionen in einem Unternehmen richten sich meist nach der Verantwortung, dem Teamklima, den Prozessen, der Rollenverteilung und der Höhe der Position. Im Folgenden werden die drei wichtigsten Emotionen behandelt:

Das Gefühl, selbst nicht so gut zu sein wie andere oder sich ungerecht behandelt zu fühlen (was in Neid münden kann): 

Hierbei fokussiert man sich nicht nur auf temporäre Ungleichheiten zwischen sich und anderen, sondern dieses Gefühl kann sogar jahrelang anhalten. Man sucht sich eine (oder mehrere) bestimmte Eigenschaften oder Rahmenbedingungen von einer anderen Person heraus und fühlt sich ungerecht behandelt, weil man davon überzeugt ist es „selbst auch verdient zu haben“. Wie können wir dieses Gefühl loswerden, oder es zumindest verringern? Hierzu darfst du dir grundsätzlich die Frage stellen: Warum vergleichst du dich mit anderen Menschen? 

 

Ein Vergleich unter Menschen ist generell natürlich, denn das liegt in der Natur der Dinge. Gerade im Businesskontext möchte man auch wissen, ob die eigenen Leistungen im Maßstab liegen und für die Karriere, die man sich ausgemalt hat, ausreichen. Was liegt dafür näher als Kollegen oder Vorgesetzte, die ein gewisses Ziel bereits erreicht haben. Hierzu darf man sich allerdings zusätzlich fragen:

Habe ich wirklich alle erforderlichen Informationen über die genauen Leistungen der anderen Person? 

Kann ich die Position oder Situation, in welcher sich die andere Person befindet, wirklich als positiver oder besser bewerten, oder gibt es auch Schattenseiten, die ich übersehe? 

Eine sehr entspannende und heilsame Methode kann es sein, sich auf sich selbst zu konzentrieren. Deine Persönlichkeit, Fähigkeiten und Eigenschaften sind einzigartig und nicht mit anderen vergleichbar. Gib dir die Erlaubnis, mit deinen eigenen Mitteln das Beste aus dem zu machen, was du erreichen möchtest. Dann konsolidierst du die Energie, die du vorher für andere eingesetzt hast und lenkst diese auf dich und deine Einzigartigkeit. Du kannst dich dann mit Emotionen wie „Neid oder sich ungerecht behandelt fühlen“ sogar anfreunden, diese einfach einen Moment zulassen, um sie dann wieder loszulassen und dich auf dich selbst zu konzentrieren.

Furcht (z.B. nicht zu genügen, etwas nicht zu schaffen oder leisten zu können, etc.): Ein starkes Wort, welches man häufig mit tiefsitzenden Ängsten verbindet. 

Furcht begleitet uns in jeder Situation, besonders im Arbeitsalltag, da man hier den ganzen Tag lang Leistung zeigen muss. Die Furcht “besiegen” oder gar “abtöten” zu wollen, ist nicht so einfach möglich, da es sich um eine sehr starke Emotion handelt. Je mehr man sie zu unterdrücken versucht, desto stärker wird sie im Unterbewusstsein. Wir dürfen erkennen, dass sie ein Teil von uns ist und immer bleiben wird sowie dass wir mit ihr leben lernen dürfen. 

Erkenne, wann diese Furcht auftritt, was sie bei dir auslöst und nimm dich dieser Sache an. Versuche sie nicht mehr zu bekämpfen, sondern sie jeden Tag etwas mehr anzuerkennen und anzunehmen. Und wenn du an dem Punkt bist, dass du das Gefühl hast mit deiner Furcht auf Augenhöhe zu sein, nimm sie immer weiter an und verinnerliche sie. Nur so akzeptierst und überwindest du sie auf Dauer.  

Freude:

Die Freude-Emotion ist eine der Emotionen, die am stärksten wirken. Freude zu empfinden, ist die beste Maßnahme gegen Stress oder Leistungsdruck, Angst und andere unangenehme Emotionen. Wir verbringen durchschnittlich acht Stunden am Tag in der Arbeit. Da dies einen beträchtlichen Anteil des Tages ausmacht, sollten wir nicht in dieser Zeit Freude empfinden? Dabei ist es nicht wichtig, wie groß oder klein die Freude ist. Die Freude über ein erfolgreiches Tagesgeschäft ist kraftvoll – ist allerdings sehr abhängig davon, wie das Tagesgeschäft verläuft. Wenn wir uns nicht davon abhängig machen wollen, hilft es sich auf die kleinen Freuden im Alltag zu fokussieren: Es ist auch ein Grund zur Freude, dass jemand die Kaffeemaschine aufgefüllt hat oder man Rückmeldung von einem zufriedenen Kunden oder Kollegen bekommt. Freude für die kleinen Dinge zu empfinden, kann unsere gesamte Lebenseinstellung positiv verändern, was sich wiederum auf unsere Stimmung und Gesundheit positiv auswirkt.

*Bitte kläre vorab mit deiner Krankasse ab, wie viel und ob sie den Kurs bezuschussen. Das kann je nach Krankenkasse variieren. Angaben ohne Gewähr.